Flexhero: Er und sie suchen Ehrenamt

Wormser Zeitung, von Claudia Wößner (22.01.2020)

Ein Wormser Entwickler-Team hat die App auf den Markt gebracht, um potenzielle Freiwillige und Organisationen zueinanderzubringen.

Mockup der FlexHero App mit Hand die das Smartphone hält damit dieses in Jobs und Karriere dargestellt werden kann
Das Ehrenamt in der Hosentasche – mit „Flexhero“ soll jeder sein Projekt
finden. (Foto: Flexhero / Philipp Klönhammer)

WORMS – FlexHero ist auf dem Markt. Seit Montag kann die App, die „flexible Helden“ in Projekte vermittelt, heruntergeladen werden. „Die Freude, dass die Plattform nun online ist, ist riesig. Wir haben lange darauf hingearbeitet und können nun endlich richtig durchstarten“, sagt Damian Belter, der FlexHero gemeinsam mit Frank Blasius und Philipp
Klönhammer gegründet hat.

FlexHero ist ein preisgekröntes Start-up, das aus der Hochschul-Landschaft erwachsen ist. Die Geschäftsidee lautet, mit der gleichnamigen App Ehrenamtliche sowie Einrichtungen, Vereine und Projekte zusammenzubringen. Jeder, so verspricht das Helden-Team, finde mit der App einfach und schnell sein persönliches Ehrenamt – das kann auch mal ein Freiwilligen-Einsatz als Alpaka-Hirte bei einem Projekt in Mörstadt sein, samt Ausmisten, Pflegen der Tiere und Gassi-Gehen. Für die potenziellen Helfer ist die App kostenlos. Die ersten Helden, erzählt Belter, seien schon in Projekte vermittelt worden: „Wir sind sehr positiv gestimmt, da es bis jetzt schon zahlreiche Downloads gab und am ersten Tag bereits viele Leute Interesse an verschiedenen Projekten angemeldet haben.“ FlexHero sei von Wormsern für Wormser mit Liebe entwickelt worden.

Auch der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler unterstützt das FlexHero Team. „FlexHero hat viel Potenzial“, urteilt der CDU-Politiker, der die jungen Entwickler jüngst im Gründerzentrum der Hochschule besucht hat. Dort erhält das Team logistische Starthilfe und kann durch ein Gründerstipendium ein Jahr lang mietfrei ein Büro nutzen dürfen. Ziel ist es, dass die Helden-Mannschaft die App weiterentwickeln kann.

Wie die App funktioniert? Das Prinzip ist einfach: Über einen Algorithmus werden Freiwillige vermittelt. In der Praxis lag bislang genau hier das Problem. Das Besondere an der App ist nun, dass sie mehr kann, als einfach nur Angebote aufzuzeigen. FlexHero ermöglicht ein „Matchmaking“. Wie bei der großen Liebe sollen sich die richtigen Partner mit der App endlich finden können. „Organisationen können – zwar noch nicht in der Startversion, aber in einer der nächsten Versionen – erstmals auch potenzielle Ehrenamtliche direkt kontaktieren“, erklärt Belter, dass die Kommunikation zwischen Freiwilligen und Projekten in beide Richtungen funktionieren soll. Wer ehrenamtlich aktiv ist, kann sich zudem einen Nachweis über das Engagement herunterladen. Anbieter von Ehrenamtsstellen – und nur für diese entstehen Kosten, je nachdem welche Bereiche der App sie nutzen – können ihre Angebote auch direkt über eine dazugehörige Webplattform, den Engagement-Planer, verwalten. Im Umkreis von Worms haben die Entwickler Kontakt zu rund 25 Organisationen aufgebaut, die Projekte anbieten und dafür auf Freiwillige hoffen.

Für die Macher von FlexHero ist der Bedarf nach der App als Anlaufstelle für Ehrenamtliche vorhanden. „Wir wollen durch unsere App die Menschen
aus der digitalen Welt zurückführen ins reale Leben, in die Welt des Ehrenamts“, sagt Damian Belter. Die Anspannung beim Flexhero-Team war in den vergangenen Tagen sehr groß. Wie viele Leute laden die Anwendung herunter und werden am Ende tatsächlich aktiv sein? Das ist immer noch die entscheidende Frage. Aber bei FlexHero gibt man sich selbstbewusst: Mittlerweile arbeiteten zusätzlich zu den Gründern noch vier weitere Köpfe an der App. „In fünf Jahren sehen wir FlexHero als die Anlaufstelle für alle in Deutschland lebenden Menschen, die sich für ein Engagement interessieren“, sagt Belter. Aber zuerst will sich das Start-up weiter auf dem Markt beweisen